Römisches Militär in städtischer Hand — das Beispiel Termessos

Abstract

The article is devoted to the problem of interrelations between imperial administration and authorities of poleis, which became part of the Roman state. The problem is examined in respect to the military sphere: nature of relations between local forces of protection and Roman army by example of the city of Termessos in Pisidia (Asia Minor) is considered. The author relies on information of epigraphic monuments, which have been discovered, but not yet fully published. Статья посвящена проблеме взаимоотношений имперского аппарата управления и органов власти полисов, вошедших в римскую державу. Рассматривается она применительно к военной сфере: исследуется характер отношений между местными силами обеспечения безопасности и римскими войсками на примере города Термесса в Писидии (Малая Азия). Автор опирается на сведения найденных, но в полном объеме пока не опубликованных эпиграфических памятников. Ursprunglich sorgte Termessos allein für die Sicherung seines großen Territoriums. Die Polis setzte dafür Irenarchen ein. Als die zunehmend unsichere Situation im dritten Jahrhundert Termessos damit zu überfordern drohte, zog das Reich diese Aufgabe an sich: Die Schutztruppen wurden dem Reichsmilitär eingegliedert, aber weiterhin lokal rekrutiert. An ihrer Spitze stand ein Befehlshaber, dessen Verantwortungsbereich sich mit dem Stadtgebiet deckte. In Termessos wurde er zunächst als dux bezeichnet. Strukturell glich er Kommissaren in anderen Verwaltungssektoren wie den defensores oder den curatores rei publicae. Wie sie geriet er rasch unter die Kontrolle der städtischen Oberschicht, aus deren Reihen dann die Inhaber rekrutiert wurden. Wohl im Zusammenhang mit der Formierung des Dukates als einer regulären, auf eine Provinz bezogenen Militärstatthalterschaft wurde dieser städtische dux durch einen praepositus ersetzt. Er führte also weiterhin einen lateinischen Titel und fungierte formal in einem Reichsamt. Ebenso verblieben die ihm unterstellten Truppen als limitanei in der Reichsmatrikel. Die Zuordnung beider hatte je später desto mehr nur noch Bedeutung für die finanziellen Beziehungen zwischen Reich und Stadt. Denn de facto kontrollierte die städtische Elite durch einen von ihr gestellten Befehlshaber Soldaten, die zwar dem Reich unterstellt, durch ihre Herkunft und durch ihre permanente Stationierung in Termessos aber fest in die Polisgesellschaft eingebunden waren.